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Willi
Gilli. Stolz beringt, in seinem Maleroverall nicht von ungefähr
den einst an der Karlsruher Akademie gepflegten Werkstattgedanken
in Erinnerung rufend. Allerlei Gerätschaften, Walzen vor allem.
Ein Maler, der seine Bilder baut, ein Linol- und Holzschneider,
der die Grenzen der Schichtung austestet.
»Früh
dominiert in seinen Arbeiten die Malerei aus der Farbe. Verbindungen
zwischen organischen und konstruktiven Formen dienen als Bildgerüst.
Bald fordert die Figur ihren Platz, drängen sich Körper
unter enormer Anspannung ins Bildgeschehen ohne es jedoch
zu beherrschen. Über Farbflächen gelegte lineare Strukturen,
die Willi Gilli vorwiegend organischen Formen entnimmt, stehen nicht
für sich, sondern fungieren ihrerseits als immer wieder aufgelöste
Bindeglieder zwischen den Farbschichten. Aus diesem Gegenspiel entstehen
Räume, dringt Willi Gilli in gleicher Weise in die Tiefenstruktur
ein wie über die Oberflächenform hinaus. Der Betrachter
wird nicht durch eine ebenso zentrale wie dekorative Form geblendet,
sondern von einem weithin offenen Bildgeschehen gefordert.
Quelle: Nikolai B. Forstbauer in »Willi Gilli«, Ausstellungskatalog
zur Ausstellung »Û Topos«, Kunstverein Bretten,
Kunstverlag Gotha, 1997, ISBN: 3-931182-53-1
Lebenslauf
1951, geboren | 1969, Studium der Malerei und Graphik in Stuttgart
| 1971, Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe | 1978, Arbeit
auf dem Straßenbau | 1983, Stipendium Atelierhaus Worpswede
| 1984, Internationaler Künstleraustausch in England | 1985,
Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen | 1986, Stipendiumsaufenthalt
in Worpswede | 1988, Arbeitsstipendium des Ministeriums für
Kunst und Wissenschaft Baden-Württemberg | 1989, Förderpreis
der Sparkasse Karlsruhe
Einzel-
und Gruppenausstellungen (Auszug)
1980, Europäischer Kulturkreis, Baden Baden | 1983, Altstadtgalerie
Worms, Nationalmuseum Seoul | 1984, Staatsgalerie Seoul | 1985,
St. Pauls Gallery in Leeds, Mc. Claurin Gallery in Ayr, Sunderland
Art Center in Sunderland | 1986, Artconcil of North Ireland, Belfast
| 1987, Galerie Wolf, Pforzheim | 1988, Galerie der Stadtsparkasse
Bremen | 1989, Galerie Topsy Turvy, Karlsruhe | 1990, Durlacher
Vernissage | 1993, Galerie d. MST Stier, St. Leon | 1994, Galerie
JEK, Mühlhausen | 1995, Städtisches Klinikum Karlsruhe
| 1996 Casino der Siemens AG, Bruchsal | 1997, Kunstverein Bretten
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